Manuel Hummel, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Kreistag
und Mitglied der Verbandsversammlung des Regionalverbands Mittlerer Oberrhein
berichtete am 09.01.2020 bei der unserer Mitgliederversammlung über die
vielversprechenden Pläne des Landes und die aktuelle Machbarkeitsstudie des
Regionalverbands.
Die Landesregierung ist sich einig – Baden-Württemberg soll
zum Rad-Pendlerland werden. Nach dem Motto: „Raus aus dem Stau und rauf auf´s
Rad!“ wird künftig das Fahren auf Radschnellwegen für Radler, E-Biker und
Pedelec-Fahrer zu einer kostengünstigen, umweltfreundlichen und nicht zuletzt
gesundheitsfördernden Alternative zum stressigen Berufsverkehr auf überfüllten
Straßen. Bis 2025 sollen bereits 10 Radschnellwege realisiert werden, darunter
auch die Verbindung von Rastatt nach Karlsruhe.
Also eine Hochgeschwindigkeitstrasse für Radfahrer?
Nein – Radschnellwege sind extrabreite, direkte und
möglichst kreuzungsfreie Radwege, auf denen RadfahrerInnen jeden Alters im
eigenen Tempo schnell und sicher zum Ziel kommen. Eine klare Kennzeichnung und
gute Beleuchtung erhöhen dabei die Sicherheit. Das Tempo ist nicht unbedingt
schneller als auf anderen Radwegen, jedoch verkürzt sich die Fahrtzeit aufgrund
der wenigen Stopps und der direkten Streckenführung erheblich.
Die Machbarkeitsstudie des Regionalverbands Mittlerer
Oberrhein schlägt derzeit einen Radschnellwegsverlauf von Rastatt durch die
Orte Ötigheim, Bietigheim und Durmersheim nach Karlsruhe vor. Dabei wurde der
schnellen Erreichbarkeit von Bahnhof und Schulen Rechnung getragen und die
bestehenden Straßen könnten so kostensparend mitgenutzt werden.
Allerdings besteht hier noch Diskussionsbedarf, weil diverse
bereits in Planung befindliche Bauvorhaben wie z.B. die Bahnunterführung
Triftstraße in Durmersheim den Streckenverlauf kreuzen. Auch der Landesverband
des ADFC Baden-Württemberg bevorzugt eine alternative Streckenführung entlang
der Bahnschnelltrasse, mit dem Vorteil, dass Radfahrer den Baustellenweg von
Rastatt bis Rheinstetten quasi kreuzungsfrei durchfahren könnten und nur noch
ein Lückenschluss von 3,5 km am Epplesee vorbei zur Neuen Messe nötig wäre.
Jetzt gilt es zeitnah alle Möglichkeiten auszuloten und mit
den Gemeinden eine Lösung zu finden, um die bereitgestellten Fördermittel des
Landes sinnvoll und für alle Beteiligten gewinnbringend einzusetzen. Schließlich
sollen bereits 2025 möglichst viele Bürger aufs Rad umsteigen auf dem neuen
Radschnellweg unterwegs sein.
Weitere Informationen
www.fahrradland-bw.de/radverkehr-in-bw/radschnellverbindungen
https://bw.vcd.org//themen/radschnellverbindungen